Hl. Michael - Homepage der Pfarrei St. Peter in Straubing

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Hl. Michael

Patronatsfest am 29. September

Michael war nach der Überlieferung der Engel mit dem Schwert, der Adam und Eva aus dem Paradies trieb und den Lebensbaum bewachte und der Seth einen Zweig vom Baum der Erkenntnis reichte. Er zeigte Hagar, der von Abrahams eifersüchtiger Frau Sara vertriebenen Magd, die Quelle zur Rettung ihres und ihres Sohnes Leben. Michael gilt als einer der drei Männer, die Abraham besuchten, er hinderte Abraham, den Isaak zu töten, und er rang mit Jakob. Michael teilte demnach das Rote Meer beim Auszug aus Ägypten, führte das Volk Israel ins gelobte Land und kämpfte mit dem Teufel um die Seele von Mose. Er erschien den Jünglingen im Feuerofen bei Daniel und rettete sie, er stand Daniel in dessen endzeitlichem Kampf gegen das Perserreich bei und hielt Habakuk an den Haaren über die Löwengrube.
In den Darstellungen der Johannes-Offenbarung erfüllt Michael seine besondere Aufgabe beim jüngsten Gericht: seine Posaune erweckt die Toten aus den Gräbern, er befreit die "Frau mit dem Kinde" und tötet im endzeitlichen Kampf - gerüstet und mit großen Flügeln - den Drachen zu seinen Füßen. Michael wird auch als der Engel identifiziert, der den Drachen in den Abgrund stürzt, er wird nach Kommentaren zur Apokalypse beim Erscheinen des Antichrist auch diesen töten. So verhindert Michael die uneingeschränkte Herrschaft des Satans in der Zeit bis zum jüngsten Gericht und besiegt diesen dann endgültig.
Michael wird oft als der Kämpfer dargestellt, der gleich zu Beginn der Schöpfung, noch vor der Erschaffung der Welt, Luzifer aus dem Himmel stürzte. Er gilt als der Seelengeleiter - darin ältesten Vorstellung vom ägyptischen Thot und von Hermes in der griechischer Mythologie entsprechend - und hält die Seelenwaage; noch heute wird er deshalb im Totenoffizium der katholischen Kirche angerufen mit der Bitte, "dass der Bannerträger Sankt Michael die Seelen ins heilige Licht führe". Michael empfängt demnach die Seligen im Paradies, so wie Petrus an der Himmelspforte.
Michael war der "Fürst der Synagoge" und gilt als der "Fürst der Kirche", er wird "barmherzig" und "langmütig" genannt, obwohl - oder gerade weil - er als der ranghöchste Engel gilt. Mit Raphael, Gabriel und Uriel ist Michael einer der vier Erzengel.
Schon Mitte des 5. Jahrhunderts weihte Papst Leo I. die Kirche S. Michele in Rom. Michael war der Schutzherrn des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Viele Kirchen und Bergkapellen sind ihm geweiht, die bekannteste ist vermutlich die der Überlieferung nach 709 unter Bischof Autbert von Avranches - angeblich auf Michaels Geheiß - entstandene und nach ihm benannte Kirche Mont St. Michel in der Normandie.
Michaels Fest wurde auf dem Konzil von Mainz 813 durch Ludwig, den Frommen festgelegt auf die zuvor der Verehrung des germanischen Gottes Wotan gewidmeten Woche ab Herbstbeginn. In der Gegenreformation wurden Siegesdarstellungen von Michael vielfach gegen politische und religiöse Gegner verwandt. Die Gestaltung des Satans und der gefallenen Engel als hermaphroditische Monster bezichtigte dabei die protestantischen Gegner auch sexueller Ausschweifungen.
Als Wetter- und Lostag zum Ende des Vierteljahres war der Michaelistag den Bauern wichtig, vielerorts Anlass für Feste, am bekanntesten ist wohl der Dürkheimer Michaelismarkt, auch Wurstmarkt genannt. Seit 1969 wird zum Michaelistag auch der Erzengel Gabriel und Raphael gedacht.

Attribute: Engel mit Schwert, Drachen durchbohrend

Patron von Neudenau/Jagst; der katholischen Kirche; der Deutschen; der Ritter, Soldaten, Kaufleute, Bäcker, Waagenhersteller, Eicher, Apotheker, Drechsler, Schneider, Glaser, Maler, Vergolder, Blei- und Zinngießer, Bankangestellten und Radiomechaniker; der Armen Seelen, Sterbenden und der Friedhöfe; für einen guten Tod; gegen Blitz und Unwetter

Bauernregeln:
„Ist die Nacht vor Michaelis hell, so soll ein strenger und langer Winter folgen; regnet es aber an Michaelis, so soll der nächste Winter sehr gelind sein.“
“Regnet's an Michaelis ohne Gewitter, folgt meist ein milder Winter; ist es aber an Michaelis und an Gallus trocken, dann darf man auf gutes, trockenes Frühjahr hoffen.“
"Wenn die Zugvögel nicht ziehen vor Michael, / wird es nicht Winter vor Weihnachten."
"Regnet's sanft am Michaelstag, sanft auch der Winter werden mag."
"Kommt Michael heiter und schön, wird es noch vier Wochen so weiter geh'n."
"Wie der Hirsch an Ägidi in die Brunft tritt, / so tritt er an Michaeli wieder heraus."
"Bringt St. Michael Regen, kannst Du gleich den Pelz anlegen."
"Auf nassen Michaelitag ein nasser Herbst folgen mag."

Quellenangabe: Ökumenisches Heiligenlexikon: http://www.heiligenlexikon.de
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